Die Taufe ist die große Liebeserklärung und Einladung Gottes an den Menschen. Gott wendet sich uns Menschen zu, er hält uns sozusagen die Hand hin; und das dürfen wir durch die Taufe sinnlich und leiblich erfahren. Das wichtigste Element der Taufe ist das Wasser und das dazugehörige Wort Gottes. Dreimal wird dem Täufling Wasser über den Kopf gegossen. Dazu spricht der Pfarrer: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.”

Die Kirchen taufen im Auftrag Jesu. Denn zu seinen Jüngern sagte Jesus Christus (Mt 28, 18): „Gott hat mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Jüngern. Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Und das sollt ihr wissen: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.”

Durch die Taufe wird der Getaufte ein Glied der weltweiten Christenheit. Es gibt keine katholische oder evangelische Taufe, sondern nur die eine Taufe, die für alle großen Konfessionen gültig ist. Bei einem Kirchenübertritt wird man deshalb nicht noch einmal getauft.

Die Taufe ist kein magischer Schutzritus, sondern sie gewinnt ihren Sinn nur durch den Bezug zum Glauben an den dreieinigen Gott. Deshalb bekennt im Taufgottesdienst die ganze Gemeinde den christlichen Glauben und spricht das Glaubensbekenntnis. Und darum übernehmen die Eltern und Paten die Verantwortung dafür, daß ihr Kind Jesus Christus kennenlernt und der Glaube an ihn wachsen kann. Im Gottesdienst werden sie gefragt:

Liebe Eltern, Sie haben für Ihr Kind die Taufe erbeten. Damit erklären Sie sich bereit, es im Glauben an Jesus Christus zu erziehen. Gott liebt dieses Kind, und es soll nun seinerseits lernen, Gott und den Nächsten zu lieben. Sind Sie sich dieser Aufgabe bewußt, so antworten Sie: Ja mit Gottes Hilfe.

Liebe Paten, die Eltern dieses Kindes haben Sie gebeten, das Patenamt zu übernehmen. Damit erklären Sie sich bereit, auf Ihre Weise mitzuhelfen, daß es mit der christlichen Gemeinde verbunden bleibt. Sind Sie sich dieser Aufgabe bewußt, so antworten Sie: Ja mit Gottes Hilfe.

Ursprünglich wurde bei der Taufe der Täufling ganz im Wasser untergetaucht. Dies ist ein Bild für die Reinigung des Menschen. Was gewesen ist, gilt nicht mehr, wird abgewaschen, schwimmt davon. Ein neuer, gestärkter, erquickter Mensch taucht aus Gottes Gabe des frischen Wassers auf. Das alte, schuldvolle Leben ist „ersäuft” und soll uns nicht mehr bestimmen. Ein neues, unvergängliches Leben als Gottes Geschenk beginnt.